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DFG-Projekt bewilligt

Am 2. Februar 2015 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft Herrn Professor Ulrich Witzel und der Ruhr-Universität Bochum einen Forschungsantrag bewilligt. Der Antrag war zusammen mit Herrn Professor Martin Sander, Universität Bonn, zum Thema "Bestimmung des Schwimmstils jurassischer Plesiosaurier mit Hilfe von Muskelrekonstruktionen, Knochenhistologie und moderner Finite Elemente Methoden" gestellt worden. Für die Bochumer Forschungsgruppe am Lehrstuhl für Produktentwicklung sind über drei Jahre Mittel für eine Doktorandin, Hilfskräfte und Sachausgaben vorgesehen.


Professor Witzel war zuvor mit drei von der DFG geförderten Projekten und zwei geförderten Forschungsreisen in der Forschergruppe 533 "Biology of the Sauropod Dinosaurs: The Evolution of Gigantism" vertreten. Diese Projekte wurden wie auch die übrigen Arbeiten der Forschergruppe erfolgreich beendet. Zur Weiterführung dieser Forschungstätigkeiten wurde von Professor Sander ein Schwerpunktprogramm bei der DFG beantragt, das sich gerade in der Begutachtung befindet. Auch in diesem Progamm ist die aktive Mitarbeit von Professor Witzel vorgesehen.

 


Plesiosaurier haben als marine Reptilien mit höchster Diversität und weltweiter Verbreitung im Jura und in der Kreide gelebt. Ungefähr 135 Ma existierte nahezu unverändert ihr Lokomotionsapparat aus vier Flippern, die sich zu bewegten Tragflächen entwickelt hatten und einen Unterwasserflug sehr energieeffizient ermöglichten. Da es kein rezentes konvergentes Pendant zu den Plesiosauriern gibt blieb es bis heute ungeklärt, wie sich der eigentliche Ablauf des Unterwasserflugs ereignete. Damit stellt das Phänomen des Plesiosaurier Schwimmens eine der größten Herausforderungen im Bereich der Wirbeltierlokomotion dar.


Mit einem transdisziplinären Ansatz der Methoden der Ingenieurwissenschaften (Finite Elemente Strukturanalyse und -synthese, FESA und FESS, und Computational Fluid Dynamics, CFD), der Paläontologie und der Biologie (Extant Phylogenetic Bracket, Knochenhistologie, Muskelrekonstruktion) erfasst, soll das Projekt einen Beitrag zur Lösung dieser evolutionären Erscheinung leisten. Im Vordergrund stehen dabei die Bestimmungen des Schwimmstils, der hydrodynamischen Eigenschaften der Flipper und der möglichen Unterwasser-Fluggeschwindigkeiten.